Podium und wichtige Meisterschaftspunkte auf dem Norisring

Die FIA Formel-3-Europameisterschaft machte am Wochenende vom 24. bis 26. Juni Halt im fränkischen Nürnberg. Im Rahmen der DTM schlossen Maximilian Günther und Co. die erste Saisonhälfte ab. Für den 18-Jährigen ein wichtiges Wochenende, denn neben 25 Meisterschaftspunkten, die ihm Platz drei und fünf einbrachten, waren einige seiner Lehrer vom Immenstädter Gymnasium an der Rennstrecke zu Besuch, um ihm sein Abiturzeugnis zu überreichen.

Podium im zweiten Rennen – Ausfall im ersten – ein gemischter Samstag. Aber lass uns zuerst über das Zeittraining sprechen…
Auch wenn es diesmal sehr eng war, lief das Qualifying ziemlich gut. In Q1 haben wir uns allerdings ein wenig mit der Zeit verkalkuliert. Mein letzter Umlauf hätte für Platz drei gereicht. Aber die Runde wurde mir aberkannt, weil ich die Ziellinie eine halbe Sekunde zu spät überquert habe. Im zweiten Qualifying ging alles sehr knapp zu. Wäre ich knapp 15 Tausendstel schneller gewesen, wäre ich am Samstag und Sonntag auf der Pole Position gestanden.

Im ersten Rennen kam es gleich zu Beginn zu einer folgenscheren Berührung.
Mein Ziel war es, gleich am Start ein paar Plätze gutzumachen und mich aus dem Gewusel im Mittelfeld herauszuhalten. Leider war es dann so, dass ich in der ersten Kurve Kontakt mit einem anderen Fahrer hatte und mir die Radaufhängung beschädigt habe. Ich konnte zwar mit den anderen Autos vor mir mithalten, aber nicht attackieren. Ich habe noch versucht, nach vorne zu kommen. Aber das Auto war zu sehr beschädigt und ich musste das Rennen schließlich aufgeben.

Dafür hast du dir im zweiten Rennen Platz drei erkämpft.
Das zweite Rennen lief sehr gut. Ich hatte einen starken Start, war an den Führenden dran und konnte den Abstand nach vorne und hinten gut managen. Wir haben ein paar Setup-Änderungen vorgenommen und ich habe mich richtig wohl gefühlt im Auto. Dieser dritte Platz bedeutet wichtige Punkte für die Meisterschaft. Klar gibt auf dem Norisring gute Überholmöglichkeiten, aber das ist mit hohem Risiko verbunden. Daher war es sinnvoller, die Punkte für den dritten Platz mitzunehmen, statt einen weiteren Ausfall zu riskieren.

Du wurdest im Sonntagsrennen Fünfter und konntest deinen zweiten Platz in der Meisterschaft damit festigen.
Ich habe vom vierten Platz aus gepusht und versucht, mich auf Position drei nach vorne zu kämpfen, habe dadurch allerdings Platz vier eingebüßt. Dann kam die rote Flagge. Von da an habe ich zum einen versucht, die Punkte zu sichern und zum anderen schon noch in Richtung Podium geschielt. Die Fahrer mit anderen Motoren im Heck kamen aus der letzten Kurve sehr gut heraus. Daher war es äußerst schwierig, einen Überholversuch zu wagen, ohne zu viel Risiko einzugehen. Mit dem fünften Platz habe ich wichtige Punkte eingefahren und gegen meine direkten Konkurrenten um Meisterschaftsplatz zwei sogar meinen Vorsprung ausgebaut.

Die erste Saisonhälfte ist nun vorbei und du liegst auf Platz zwei der Meisterschaft. Wie fällt deine Halbzeitbilanz aus?
Für mich ist entscheidend, dass die Meisterschaft noch nicht gelaufen ist! Es sind noch viele Punkte zu holen. Ich bin zufrieden und glücklich im Prema Powerteam. Wir haben im Qualifying starke Leistungen gezeigt und haben auch Rennen gewonnen. Das ist die positive Seite. Klar hatten wir auch Pech. Dadurch sind einige Punkte auf der Strecke geblieben. Es war keine perfekte erste Saisonhälfte, aber eine gute. Wir haben noch eine halbe Saison vor uns, in der wir versuchen werden, einiges zu korrigieren.

In knapp drei Wochen geht es in die Niederlande nach Zandvoort, eine sehr selektive Fahrerstrecke.
Zandvoort gehört zweifellos zu meinen Lieblingskursen. Die Dünen und der spezielle Streckenverlauf mit den Kurven sind sehr reizvoll. Zandvoort verlangt vom Fahrer einiges ab. Da geht es vor allem auch darum, Vertrauen ins Auto zu haben. Das sind alles Dinge, die mir entgegen kommen. Wir werden am Mittwoch und Donnerstag testen und dabei einiges ausprobieren. Ich bin mir sicher, dass wir gut vorbereitet in die Niederlande reisen werden. Und jetzt, da ich mein Abitur in der Tasche habe, fällt mir eine Last von den Schultern. An dieser Stelle möchte ich mich bei meinen Lehrern bedanken, die extra an den Norisring gereist sind, um mir mein Abiturzeugnis zu überreichen, da ich an der offiziellen Zeugnisvergabe nicht teilnehmen konnte. Darüber habe ich mich riesig gefreut.