Hollywood-Stars, Wintersport-Ikonen und Regen-Chaos
Aufregendes Rennwochenende auf dem Red Bull Ring
Kniffliges Wochenende auf dem Red Bull Ring für Maximilian Günther und sein Team kfzteile24 Mücke Motorsport. Zum ersten Mal in seiner Debütsaison in der Formel-3-Europameisterschaft reiste der 18-Jährige ohne Punkte von einem Rennwochenende ab. Großer Erfolg jedoch abseits der Rennstrecke: Maxi gewann den zweiten Wertungszeitraum der Deutsche Post Speed Academy.
Maxi, kein einfaches Wochenende für das Team und dich. Woran lag es, dass du nach dem 24. Saisonrennen erstmals in diesem Jahr keine Punkte an einem Rennwochenende erzielt hast?
Das Grundproblem war das Qualifying. Nachdem es in den Trainings noch ordentlich gelaufen war, merkte ich im Qualifying schnell, dass die Pace für die Spitze nicht ausreichte. Es war leider ein kniffliges Wochenende für das gesamte Team. Ich habe im Qualifying etwas zu viel gepusht, weil ich wusste, dass ich mindestens am Limit fahren muss, um es auf die vorderen Plätze zu schaffen. Dabei unterliefen mir leider kleine Fehler und ich bekam keine gute Runde zusammen. Aus dem Mittelfeld heraus war es dann kaum möglich, entscheidend nach vorne zu fahren.
Von jeweils Startplatz 15 hast du die ersten beiden Rennen auf dem 20. und 14. Rang abgeschlossen. Einmal rauf, einmal runter – was war los?
Im ersten Rennen wurde ich beim Start in eine Kollision verwickelt. Meinem Kontrahenten gebe ich keine Schuld, im Mittelfeld geht es einfach unheimlich eng zur Sache. Bei dieser Aktion verlor ich leider einige Plätze. Im Verlauf des Rennens konnte ich zwar ein paar Positionen gewinnen, forderte meine Reifen dabei allerdings sehr stark. Danach war es schwierig, entscheidend Boden gutzumachen. Im zweiten Rennen lief es besser. Nach einer ordentlichen Startphase hing ich hinter meinem Teamkollegen Santino Ferrucci fest. Ich startete mehrere Überholversuche, weil meine Pace besser war. Für ein erfolgreiches Manöver reichte es aber nicht ganz.
Das dritte Rennen am Sonntag war kurios. Wegen des extremen Regens seid ihr vom Start weg hinter dem Safety Car gefahren, bis das Rennen am Ende abgebrochen wurde. Wie fühlt man sich da im Cockpit?
Die Entscheidung der Rennkommissare fand ich richtig. Wegen der Gischt konnte man im Cockpit überhaupt nichts vor sich sehen. Auf den Geraden hast du das Auto beinahe noch im dritten Gang verloren. Das alles war sehr bitter, denn ich hatte mich auf ein Rennen bei regnerischen Bedingungen gefreut. In den vergangenen Jahren war ich bei Regenrennen immer stark gewesen. Deshalb hatte ich mir von Startplatz 18 ein paar Punkte ausgerechnet, um das Wochenende versöhnlich abzuschließen. Mit Blick auf die Meisterschaft war es aus meiner Sicht immerhin gut, dass das Rennen nur mit halber Punktzahl gewertet wurde.
Abseits der Rennstrecke hast du wieder einen großen Erfolg gefeiert. In dieser Woche wurde bekanntgegeben, dass du den zweiten Wertungszeitraum der Deutsche Post Speed Academy gewonnen hast.
Ja, diese tolle Nachricht kam nach dem schwierigen Wochenende in Österreich zur perfekten Zeit. Es ist ein schönes Gefühl, voll im Rennen um den Gesamtsieg zu sein. Schließlich möchte ich meinen Titel aus dem Vorjahr verteidigen. Ich weiß aber, dass das nicht einfach wird. Ich gebe einfach weiter mein Bestes.
In Spielberg haben sich die Hollywood-Megastars Catherine Zeta-Jones und Michael Douglas eure Rennen in der Formel-3-Europameisterschaft live vor Ort angesehen. Hast du die beiden getroffen?
Leider nicht, aber: Ich habe Felix Neureuther, Marcel Hirscher und Aksel Lund Svindal kennengelernt, die als Gaststarter ebenfalls im Rahmen der DTM Rennen fuhren. Das sind absolute Wintersport-Stars und es war toll, dass ich mich mit ihnen unterhalten konnte. Wir haben Selfies gemacht und natürlich über Motorsport gesprochen. Ich bin ja ein großer Wintersport-Fan und schaue mir nach Möglichkeit jedes Rennen im Fernsehen an. Deshalb war es umso cooler, die Jungs mal innerhalb meiner Motorsport-Welt zu erleben.
Ein kurzer Ausblick auf dein nächstes Rennwochenende in Portugal vom 4. bis 6. September…
Auf Portimao freue ich mich schon sehr. Ich kenne die Strecke aus meiner Zeit in der Formel BMW und habe dort schon Rennen gewonnen. Der Kurs ist sehr abwechslungsreich mit einigen Höhenunterschieden, schnellen und mittelschnellen Kurven. Dazu ist er sehr fordernd, was Konzentration und Fitness angeht. Ich bin schon sehr auf meine ersten Runden im Formel-3-Auto gespannt, die wesentlich schneller sein werden als damals in der Formel BMW.
Foto: Alexander Trienitz