Dreifaches Rookie-Podium in Hockenheim
Starkes Debüt für Meister-Team Prema
Gelungenes Debüt beim Saisonfinale der FIA Formel-3-Europameisterschaft für Maximilian Günther. Die deutsche Formel-Nachwuchshoffnung ging auf dem Hockenheimring erstmals für das Meister-Team Prema Powerteam an den Start. Der 18-Jährige überzeugte auf Anhieb mit starken Leistungen beim italienischen Traditionsrennstall. Drei Rookie-Podestplätze sicherten Maximilian den fünften Rang in der Rookie-Meisterschaft.
Maximilian, beim Saisonfinale bist du zum ersten Mal für das Prema Powerteam angetreten. Wie lief die Zusammenarbeit mit dem Team?
Zunächst einmal möchte ich mich ganz herzlich beim Team bedanken. Ab der ersten Minute fühlte ich mich pudelwohl. Ich wurde toll aufgenommen und sofort in die Abläufe integriert. Dabei war alles sehr kurzfristig. Erst kurz vor dem Rennwochenende war klar, dass ich für Prema starten darf. Beim Training am Freitag hatte ich zum ersten Mal die Gelegenheit, mich an das neue Auto zu gewöhnen. Das war schon eine Umstellung, aber ich kam gut zurecht. Die Zusammenarbeit mit den Ingenieuren war perfekt, das hat mir sehr geholfen.
Im Qualifying bist du auf Anhieb auf den zweiten Platz gefahren. Warst du von dieser starken Leistung trotz extrem kurzer Eingewöhnungszeit selbst überrascht?
Wir konnten uns im Training kontinuierlich steigern und hatten für das Qualifying eine gute Abstimmung erarbeitet. Schon auf meinen ersten Runden habe ich gemerkt, wie viel Potenzial im Auto steckt. Mit dem Platz in der ersten Startreihe war ich natürlich sehr zufrieden. Dabei war meine Runde nicht einmal perfekt. An die Pole-Zeit meines Teamkollegen und Meisters Felix Rosenqvist wäre ich nicht ganz herangekommen. Hinter mir war es extrem eng. Mein Prema-Teamkollege Lance Stroll hatte als Drittplatzierter nur sechs Tausendstelsekunden Rückstand. Im zweiten Qualifying lief es ähnlich. Als Fünfplatzierter fehlten mir nur sieben Hundertstelsekunden zur Pole Position.
In den beiden Rennen am Samstag hast du jeweils mit Platz vier viele Punkte gesammelt. Bist zu zufrieden mit deiner Leistung?
Ja, absolut. Vor allem freue ich mich für die guten Ergebnisse des Teams. Bei zwei meiner Teamkollegen ging es in der Meisterschaft noch um einiges. Deshalb war es wichtig, die Rennen an der Spitze mannschaftlich geschlossen stark abzuschließen. Ich bin zwar schon einige Rennen in der Formel 3 gefahren, doch das Prema-Auto funktioniert etwas anders. Deshalb musste ich mich an das optimale Startprozedere herantasten. Ich habe von Runde zu Runde dazugelernt. Als zweitbester und bester Rookie bin ich happy mit der Ausbeute aus den beiden Samstagsrennen.
Beim Sonntagsrennen hast du nach einer spektakulären Aufholjagd weitere Punkte eingefahren. Was war genau los?
Bei feuchten Bedingungen sind wir auf Slick-Reifen gestartet. Es war absehbar, dass die Strecke bald trocknen würde. Das Team hat also die richtige Entscheidung getroffen. Von Startplatz vier wurde ich in der Anfangsphase leider von einem anderen Fahrer umgedreht. Zum Glück wurde mein Auto nicht beschädigt und ich konnte vom letzten Platz zur Aufholjagd starten. Trotz einiger Safety-Car-Phasen habe ich mich bis auf den sechsten Platz verbessert. Damit habe ich den dritten Rookie-Podestplatz an diesem Wochenende erzielt. Das war auf jeden Fall das Maximum und ein gelungener Abschluss eines tollen Wochenendes mit Prema.
Wie geht es nächstes Jahr weiter?
In Hockenheim lag der Fokus darauf, meine bestmögliche Leistung abzuliefern. Ich denke, das ist mir bei meiner Premiere für das Prema Powerteam gut gelungen. Natürlich würde ich 2016 gern für Prema in der Formel-3-Europameisterschaft fahren. Ein deutscher Fahrer in einem roten Rennauto – das passt doch. Das ist ein großartiges Team mit einer großen Vergangenheit im Motorsport. Vor allem von der hoch professionellen und akribischen Arbeitsweise der Italiener war ich beeindruckt. Das Feedback seitens des Teams war durchweg positiv. Fix ist aber noch nichts für die kommende Saison. Über den Winter werden wir Gespräche führen und dann schauen, wohin die Reise geht.
Foto: Mario Bartkowiak