Sieg und Zweifach-Podium auf dem Nürburgring

Sieg im Sonntagsrennen und zwei zweite Plätze am Samstag: Maximilian Günther überzeugte auf dem Nürburgring mit Konstanz und Speed. Am achten Rennwochenende der FIA Formel 3 Europameisterschaft konnte der Prema Powerteam-Pilot seine Erfolgsquote ausbauen: 50 Prozent aller Rennen 2016 beendete Günther unter den Top-3. In der Meisterschaft liegt der Deutsche unverändert auf dem zweiten Platz, die Chancen auf den Titelgewinn sind nach wie vor intakt.

Maximilian, Gratulation zum Start/Ziel-Sieg im Sonntagsrennen. Wie hast du die 26 Runden im Cockpit erlebt?
Es macht natürlich riesen Spaß, wenn man Startplatz eins verteidigen und über die Ziellinie retten kann. Ich hatte einen super Start und bin in Führung geblieben. Dabei habe ich von der ersten Runde an ein gutes Tempo angeschlagen. Gleichzeitig hatte ich im Hinterkopf, dass ich mit den Reifen über die Distanz kommen muss. Deswegen habe ich mich darauf konzentriert, das Rennen so konstant und sauber wie möglich zu fahren. Das ist mir sehr gut gelungen. Die Lücke auf meine Verfolger konnte ich kontinuierlich vergrößern. Am Ende habe ich die Ziellinie mit drei Sekunden Vorsprung als Erster überquert – ein super Gefühl!

Du hast dich im ersten Rennen am Samstag von Startplatz drei auf den zweiten Platz nach vorne gekämpft. Wie kam das zustande?
Nach dem Start lag ich noch auf Platz drei, profitierte aber von den Problemen meines Teamkollegen Nick Cassidy. Ich war nah an ihm dran, konnte aber wegen der verwirbelten Luft nicht überholen. Schade für ihn, dass er ein Problem hatte. Über den zweiten Rang habe ich mich sehr gefreut, aber ein Dreifachsieg für mein Prema Powerteam wäre schon sehr schön gewesen.

Ins zweite Rennen ging es von Startplatz zwei. Schildere den Rennverlauf bitte aus deiner Sicht.
Mein Start war klasse, genauso wie der Re-Start, nachdem das Safety Car wieder hereingeholt worden ist. Ich löste mich dann gemeinsam mit meinem Teamkollegen vom Feld. In der 17. Runde ist er auf der Gegengeraden an mir vorbeigefahren. Anschließend lag mein Fokus darauf, Platz zwei abzusichern und wichtige Punkte mitzunehmen.

Dein Rückstand auf den Meisterschaftsführenden beträgt 68 Punkte. Bei sechs verbleibenden Rennen ist noch alles möglich. Hast du die Meisterschaft noch im Blick?
Ich kämpfe, bis es rechnerisch nicht mehr möglich ist. Dabei konzentriere ich mich auf meine eigene Leistung und schaue von Rennen zu Rennen. Die Meisterschaft spukt dabei natürlich irgendwo im Hinterkopf, wenn sich die Saison dem Ende nähert. Solange der Titelgewinn noch möglich ist, werde ich bis zum Ende pushen. Es ist klar, Lance hat aktuell noch einen guten Vorsprung. Ich werde daher lauern und dann werden wir sehen, was dabei herauskommt.

Auf den Führenden aufholen kannst du beim nächsten Rennen auf dem Traditionskurs im italienischen Imola (1. bis 2. Oktober). Wie gefällt dir die Strecke?
Ich finde sie mega! Imola ist eine Strecke mit langer Tradition, die mir sehr liegt. Ich war dort schon testen und hatte dabei ein richtig gutes Gefühl. Dort gibt es supercoole Kurvenkombinationen, die sehr flüssig und schnell sind. Dabei ist es nicht nur wichtig, wie schnell man durch eine Kurve kommt, sondern auch, wie gut man die nächste vorbereiten kann. Dabei kommt eben Talent ins Spiel. Denn Theorie ist das eine, aber in Imola musst du auch viel aus dem Bauch heraus fahren und deinem Popometer vertrauen.